Fernseh-Fußball-Irrsinn

Um es vorwegzusagen: Ich bin Fußball-Fan. Seit meiner Kindheit. Ich werde von der Europameisterschaft so viel sehen wie möglich, weil ich diesen Sport liebe. Aber deshalb muss ich nicht alles widerspruchslos schlucken, was die Herren Manager so von sich geben. Deren Argumentation, Deutschlands Top-Klubs seien in Europa nur konkurrenzfähig, wenn die Fernseh-Gelder noch üppiger flössen, halte ich für Unsinn. Keiner kassiert so viel wie die Engländer, aber wo bitte schön sind die Champions-League-Pokale, die sie damit gewonnen haben? Geld mag Tore schießen, aber dem Gebührenzahler und Abo-Kunden die Verantwortung für Titel ins Portemonnaie zu reden, geht zu weit. Fernseh-Fußball-Irrsinn.

Sei's drum. TV-Sender und Online-Anbieter haben brav gezahlt aus Angst, König Fußball könnte sie verbannen. Das Risiko liegt jetzt bei Sendern und Plattformen. Wenn nämlich das TV-Fußball-Volk irgendwann rebelliert und weniger häufig einschaltet, weil der König ihnen immer mehr abverlangt, ist die Rendite der Anbieter in Gefahr. Und die allein zählt.

(RP)
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