Leitartikel Finstere IS-Provokateure

Mit der Enthauptung einer weiteren Geisel hat die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) erneut weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Gedanken der dämonischen Schlächter sind schwer nachvollziehbar, liefern sie doch den westlichen Staaten immer neue Argumente, sie hart bekämpfen zu müssen. Opfer wie Täter waren Briten, was wohl den langen Arm der Islamisten tief hinein in westliche Gesellschaften symbolisieren soll. Die archaische Art der Ermordung soll bei den "Ungläubigen" Schrecken auslösen und junge Radikale für den IS begeistern.

Dahinter steht auch Selbstüberschätzung, weil eine schwache irakische Armee den IS nicht stoppen konnte. Dieser Größenwahn rächt sich indes nur dann, wenn die Weltgemeinschaft zu lange braucht, ein handlungsfähiges Bündnis zu schmieden. Dazu gehören die arabischen Staaten, von denen einige als IS-Geldgeber verdächtigt werden. Auch die Türkei spielt eine dubiose Rolle, weil sie einen Kurden-Staat fürchtet und den IS offenbar als das kleinere Übel ansieht und duldet. Diese Geldströme und Nachschubwege zu kappen, wird die erste wichtige Aufgabe sein.

(RP)
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