Flüchtlingsgipfel nötig

Nach diesem angeblichen "Flüchtlingsgipfel" sind die Teilnehmer voll des Lobes über sich selbst. Tatsächlich scheint ihre Verabredung die richtige Mischung zu treffen, damit Bund, Länder und Kommunen besser mit der erwarteten Rekordzahl von Flüchtlingen umgehen können. Sie wollen schneller zwischen "echten" und nur vorgeblich Verfolgten unterscheiden. Aber ein echter Flüchtlingsgipfel war das zweieinhalbstündige Treffen nicht.

Wenn Deutschland vor einer Flüchtlingsaufnahme steht, die die Dimensionen aus den 90er Jahren mit ihren schweren Verwerfungen in den Schatten stellt, dann reicht es nicht, nur den administrativen Umgang von Bund und Ländern in den Blick zu nehmen. Dann gehören die Erfahrungen der Städte und Gemeinden mit an den Tisch, die Einschätzungen von Flüchtlingsorganisationen, die Ideen von Kirchen, Wissenschaft und Helfern vor Ort. Damit sich die Bevölkerung mitgenommen fühlen kann.

Ja, die Pläne müssen nun im Juni konkret werden. Aber zusätzlich braucht Deutschland auch einen richtigen Flüchtlingsgipfel. Und zwar bald.

(RP)
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