Flughafen-Poker

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek steht die heikelste Aufgabe seiner bisherigen Karriere bevor. Er muss entscheiden, ob am Düsseldorfer Flughafen mehr geflogen werden darf. Das wäre gut für die Wirtschaft, die gar nicht genug von den schnellen Verbindungen in alle Welt bekommen kann: Der Flughafen sichert Jobs und Wohlstand. Aber das wäre auch schlecht für die Anwohner: Fast nirgendwo in Europa belastet ein Flughafen so viele Menschen wie im dicht besiedelten Großraum Düsseldorf – auch wenn ein großer Teil dieser Anwohner wider besseren Wissens in die Einflugschneise gezogen ist. Wie auch immer Groschek entscheidet. Sein Risiko, dabei als Buhmann zu enden, ist ziemlich hoch.

Das erklärt auch die Nervosität seiner Behörde. Sie versuchte gestern reflexhaft, die erste vorsichtige Wertung des Ministers zu diesem Thema wieder einzufangen. Warum eigentlich? Es zeichnet Groschek doch gerade aus, dass er sagt, was er denkt. Gerade das unterscheidet ihn ja vom Gros seiner Kollegen, die sich lieber hinter Floskeln verstecken.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort