Berlin Flugreisende schätzen Körperscanner

Berlin · Das Innenministerium plant neue Kontrollgeräte. Die Datenschützer warnen.

Der Wunsch nach moderner Sicherheitstechnik an deutschen Flughäfen wird stärker. Bereits 72 Prozent aller Flugreisenden sprechen sich nach einer Umfrage des Technologieverbands Bitkom inzwischen für Ganzkörperscanner aus, mehr als die Hälfte der Befragten fordert zudem Fingerabdruck- oder Iris-Scanner.

Im zuständigen Bundesinnenministerium gibt es bereits Pläne für den Kauf neuer Geräte. "Für die Flughäfen ist sukzessive eine flächendeckende Ausstattung mit Scannern geplant. Durch ihren Einsatz kann ein deutlicher Sicherheitsgewinn erzielt werden", bestätigt das Ministerium.

Die Flughafenbetreiber diskutieren bereits Pläne, Kontrollen vor die Terminals zu verlegen, um Personen in den Abflughallen zu schützen. Ein internes Papier des Flughafenverbands ADV, das unserer Redaktion vorliegt, rät indes davon ab: "Keine Schnellschlüsse! Zugangskontrollen vor den Terminals sind nicht praktikabel und ohne erkennbaren Sicherheitsgewinn."

Daher spricht sich auch Bitkom für den intensiveren Einsatz automatisierter Sicherheitstechnik aus. "Grundsätzlich werden höhere Sicherheitsstandards gewährleistet, denn dann spielen menschliche Faktoren wie Stress keine Rolle", sagte Bereichsleiter Marc Fliehe. Mögliche Fehlerquellen könnten effektiv minimiert werden.

Kritik an den Fingerabdruck- und Iris-Scannern kommt von den Datenschützern. Andrea Voßhoff, Bundesbeauftragte für Datenschutz, sagte: "Die Erhebung solch sensibler, personenbezogener Daten würde einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte darstellen." Es müssten klare, verfassungskonforme Rechtsgrundlagen geschaffen werden. So müsse festgelegt werden, wie lange und wofür die Daten gespeichert würden.

(p-m)
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