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Neuer Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier — der Meister des Differenzierens

Düsseldorf · 931 Stimmen konnte der Sozialdemokrat in der Bundesversammlung auf sich vereinen. Das sind fast 75 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Frank-Walter Steinmeier ist ein Präsident, auf den sich eine große Mehrheit einigen kann.

 Frank-Walter Steinmeier bei seiner Rede vor der Bundesversammlung nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten.

Frank-Walter Steinmeier bei seiner Rede vor der Bundesversammlung nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten.

Foto: ap, FO

Frank-Walter Steinmeier erinnert mit seinem weißen Haarschopf ein bisschen an Gandalf aus "Herr der Ringe". Wie der weise, geduldige Zauberer ist auch der Sozialdemokrat Steinmeier eine Integrationsfigur. Nur nicht in Mittelerde, sondern in der Berliner Republik. Ein guter Populist. Auf Steinmeier können sich alle einigen.

Man darf sich auf einen Mann im Schloss Bellevue freuen, der nicht nur mit Statur und Würde Deutschland in der Welt repräsentieren wird - nichts anderes hat er als Außenminister getan. Steinmeier bietet zudem mit seiner Leidenschaft für Dialog und Differenzierung ein Gegenmittel zu Polarisierung und Polemik in der öffentlichen Debatte. Und er wird als international erfahrener Politiker auch im neuen Amt Deutschlands neue Verantwortung in der Welt definieren können. Er wird ein internationaler Bundespräsident.

Steinmeier ist kein begnadeter Redner, er wirkt dröge, manch einer sagt langweilig. Aber er verfügt über etwas, was in Zeiten von alternativen Fakten noch wichtiger ist als Glamour: Glaubwürdigkeit. Man wird diesem Präsidenten zuhören, auch wenn man nicht an seinen Lippen kleben wird wie bei Joachim Gauck. Ein Erklärer der Grauzonen. Das ist nicht sexy, aber es ist das, was jetzt gebraucht wird.

(brö)
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