Persönlich Frank-Walter Steinmeier . . . startet eigenen Facebook-Auftritt

Mit 61 Jahren zum Social-Media-Star? Frank-Walter Steinmeier (SPD) könnte dieses Kunststück gelingen. Der Bundespräsident hat gestern seinen Facebook-Auftritt gestartet, um mit den Bürgern direkt über soziale Medien kommunizieren zu können. Zwar soll sich um das neue Konto ein Team kümmern. Laut Angaben des Präsidialamts werde Steinmeier sich aber auch persönlich äußern, was dann kenntlich gemacht werde.

Christian Wulff war in seiner Zeit als Bundespräsident auch schon im sozialen Netzwerk aktiv. Für Joachim Gauck war die Welt der Hashtags, geteilten Inhalte und "Gefällt mir"-Klicks dagegen unerschlossenes Gebiet. Natürlich erfährt die "Generation Internet" auch im Radio von ihrem Bundespräsidenten und sieht sich im Fernsehen seine Neujahrsansprachen an. Informationen gibt es dabei aber nur in eine Richtung, Diskussionen mit dem Bürger finden kaum statt. Deshalb hat Steinmeier bereits nach seiner Wahl im Februar angekündigt, soziale Medien zu nutzen, um vor allem mit jungen Menschen zu diskutieren. Er wirbt damit für eine "Kultur des demokratischen Streits".

Facebook ist Steinmeier nicht unbekannt. Schon als Parteipolitiker hatte er ein virtuelles Profil mit 186.000 Abonnenten, das nach seinem Amtsantritt gelöscht wurde. Und wie ein guter Post aussieht, weiß Steinmeier auch: Stunden vor seiner Wahl zum neuen Bundespräsidenten bedankte er sich auf Facebook bei seiner Frau Elke Büdenbender, dass sie die Bürde des neuen Amts mitträgt. "Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich könnte es ohne Dich nicht machen und ich hätte es ohne Dich nicht gemacht", schrieb Steinmeier und erntete so viel Zustimmung wie nie. Dieser rührende Text wurde mehr als 1000 Mal geteilt, kam auf knapp 20.000 "Gefällt mir"-Klicks und 700 Kommentare binnen der ersten zehn Stunden - deutlich mehr als die Beiträge zu seiner Wahl als Bundespräsident und der anschließenden Rede.

(RP)
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