Paris Frankreich will Kampf gegen IS-Miliz koordinieren

Paris · Zuerst steigt ein grauhaariger Mann die Flugzeugtreppe hinunter auf das Rollfeld des Flughafens Paris-Charles de Gaulle, dann folgen Frauen und Kinder. "Frankreich ist glücklich, Sie aufzunehmen", sagt Außenminister Laurent Fabius, der die Ankömmlinge begrüßt. Es sind rund 40 Christen aus dem Irak, die vor der Gewalt der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) geflohen sind. Die Gruppe ist eine Art Vorhut, denn Tausende weitere irakische Christen haben einen Asylantrag gestellt. Frankreich wird sie wohl auch aufnehmen.

Doch Fabius weiß, dass das nicht die Lösung ist. "Wenn alle Flüchtlinge den Irak verlassen, hat der ,Islamische Staat' gewonnen. Deshalb muss man ihn bekämpfen, Widerstand leisten", forderte der Außenminister. Der Widerstand gegen die Dschihadisten erfolgt auch mit französischen Waffen. Denn Frankreich hat als erster EU-Staat angekündigt, Waffen an die Kurden im Nordirak zu liefern, und bereits die ersten Ladungen geschickt.

Doch nicht nur die IS-Gegner im Irak werden ausgestattet. Präsident François Hollande gab diese Woche erstmals zu, dass auch die gemäßigten Rebellen in Syrien schon seit vergangenem Jahr mit Waffen versorgt werden.

Auch beim Irak will Hollande vorpreschen. Er schlägt eine Konferenz über die Sicherheit des Landes und den Kampf gegen den "Islamischen Staat" vor. Bei der Konferenz soll es um militärische und geheimdienstliche Zusammenarbeit sowie die Frage gehen, wie die Finanzquellen der Extremisten ausgetrocknet werden können. Dazu sollen auch die arabischen Staaten und der Iran ins Boot geholt werden. Denn: "Wir müssen eine globale Strategie gegen diese Gruppe finden."

(RP)
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