Persönlich Franz-Peter Tebartz-van Elst . . . kehrt zurück in die Öffentlichkeit

Na also, im zweiten Anlauf hat es dann doch geklappt für den früheren Limburger Bischof, sein geistiges Wort an die Öffentlichkeit zu richten. Nachdem Franz-Peter Tebartz-van Elst noch im März seine Rede auf einem Kongress in Aschaffenburg abgesagt hatte - nachdem sein geplanter Auftritt selbst beim Ortsbischof wenig Zustimmung fand -, sprach der 56-Jährige nun im römischen Saal "Benedikt XVI". Sein Thema: "Wider das Verstummen. Warum die Kirche Katechese braucht".

Seine Zuhörer: gut 50 Interessierte. Ein Comeback des Bischofs - der wegen der Affäre um die Baukosten seines Bischofssitzes in Höhe von 31 Millionen Euro sowie der Kritik an seiner Amtsführung von Papst Franziskus abberufen worden war - sieht freilich anders aus. Und doch ist die Rückkehr von Tebartz-van Elst in die Öffentlichkeit ein erster Schritt - zu was? Das fragen sich einige in Rom und viele in Deutschland seit geraumer Zeit. Denn als aktueller Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung dürfte Tebart-van Elst kaum in den Ruhestand gehen wollen.

Dafür ist der gebürtige Niederrheiner zu ehrgeizig, zu gescheit und mittlerweile auch wieder einflussreich. Das soll er einigen namhaften Würdenträgern in der Ewigen Stadt verdanken - unter ihnen die Kurienkardinäle Gerhard Ludwig Müller und Paul Josef Cordes sowie Kurienerzbischof und Benedikt-Sekretär Georg Gänswein. Zumindest wird Tebartz-van Elst öfter beim Papst gesehen als mancher Kardinal. Sein Vortrag hingegen verriet noch keine konkreten Ambitionen, allenfalls die Absicht, einer schrumpfenden Kirche Mut zum Widerstand zu geben.

Glaubensverkündigung dürfe nicht "bespaßen und unterhalten" wollen. Keine frommen Reden in verträglichen Häppchen solle es geben, erst recht nichts Kuscheliges. Vielleicht ist es nur ein kleines Comeback, doch es bleibt bedenkenswert.

(RP)
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