Franziskus' Fingerzeig

Konrad Adenauer kannte seine Pappenheimer: Kleine Jungs und Journalisten würfen einem immer noch 'nen Stein hinterher. Deshalb zu dem vom Papst endgültig entschiedenen Fall des ausgiebig gescholtenen Ex-Bischofs von Limburg der Maßhalte-Appell: keinen Steinwurf mehr gegen Tebartz-van Elst. Wahrlich nicht ohne Schuld am eigenen Abgang, ist der einst hochgelobte Theologe gestraft genug. Die von Papst Franziskus wieder zum Strahlen gebrachte christliche Tugend der Barmherzigkeit verbietet es, diesen Hirten ohne genügend Schafsgeruch von jeder denkbaren Weide zu jagen.

Der Fingerzeig des klug agierenden Papstes ist nicht zu übersehen: Friede sollte jetzt einkehren im Bistum Limburg. Ein geschickter Versöhner müsste her, kein im weltlichen Sinne Liberaler, wie ihn sich manche wünschen. Nicht nur Limburg braucht einen glaubensfesten, geistvollen, führungsstarken Bischof, der seinen Gläubigen aufs Maul schaut, aber nicht nach dem Mund redet; der die Moderne kennt, warum nicht gar schätzt, aber modisch-gefälligem "Katholizismus light" widersteht.

(RP)
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