Rom Franziskus: Katholiken sollen sich nicht wie Karnickel vermehren

Rom · Papst Franziskus hat erneut mit einer flapsigen Bemerkung Aufsehen erregt. Katholiken sollen sich nach seinen Worten nicht "wie Karnickel" vermehren. Während des Rückflugs von seiner Asienreise nach Rom äußerte sich der Papst mit Blick auf die hohe Geburtenrate und die Armut auf den Philippinen zum katholischen Konzept der "verantworteten Elternschaft".

"Manche Menschen glauben - entschuldigen Sie den Ausdruck -, dass sich gute Katholiken wie Karnickel vermehren müssen", sagte Franziskus mit Blick auf das Verhütungsmittelverbot in der katholischen Kirche. Eltern könnten die Zahl ihrer Kinder planen. Es gebe viele erlaubte Methoden, sagte der 78-Jährige. Er nannte das Beispiel einer Frau, die nach sieben Kaiserschnitten das achte Mal schwanger war. Das sei unverantwortlich: "Will sie sieben Waisen zurücklassen?"

Dem Leben offen gegenüberzustehen sei eine Voraussetzung für das Sakrament der Ehe, betonte Franziskus. Drei Kinder pro Ehepaar seien ideal. Die katholische Lehre verbietet künstliche Verhütungsmittel wie die Pille oder Kondome. Natürliche Verhütung wie zum Beispiel durch Eisprungkontrolle ist dagegen erlaubt.

Erst vor wenigen Tagen hatte Franziskus sich recht drastisch zur Meinungsfreiheit geäußert. Über seinen Reiseorganisator Alberto Gasbarri hatte er gesagt: "Wenn Doktor Gasbarri, mein lieber Freund, meine Mama beleidigt, erwartet ihn ein Faustschlag." Bereits dieser Satz hatte eine Diskussion darüber ausgelöst, welcher Tonfall für einen Papst angemessen sei.

Jedenfalls hat sich Franziskus nun den Zorn der Kaninchenzüchter zugezogen. Man dürfe nicht allen Kaninchen pauschal ein erhöhtes Sexualverhalten unterstellen, sagte Erwin Leowsky, der Präsident des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter. Die sexuellen Ausschweifungen beträfen nur die freilebenden Tiere.

(RP)
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