Berlin/Stuttgart Früherer Landesminister Thomas Schäuble gestorben

Berlin/Stuttgart · Schock für Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU): Sein jüngster Bruder Thomas, früherer Innenminister von Baden-Württemberg, ist am Donnerstag mit 64 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Der promovierte Jurist hatte sich 2004 nach 13 Jahren aus der Landespolitik, davon acht Jahre als Innenminister, zurückgezogen und einen Neuanfang als Chef der berühmten landeseigenen Brauerei Rothaus im Schwarzwald gewagt. Viele Jahre wurde Thomas Schäuble als Nachfolger von CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel gehandelt. 1991 war er der erste reine Verkehrsminister eines Bundeslandes.

Bundesweite Bekanntheit erwarb sich Schäuble im Zuge der Parteispendenaffäre der CDU. Im Februar 2000, nachdem sein Bruder Wolfgang im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen ihn in der Spendenaffäre als Partei- und Fraktionsvorsitzender zurückgetreten war, griff Thomas Schäuble Ex-Kanzler Helmut Kohl scharf an. "Ich verabscheue Herrn Kohl. Und ich kann da für die ganze Familie sprechen", sagte Schäuble damals. Bis zuletzt wollte er seine Worte nicht korrigieren.

Als Oberbürgermeister der mittelbadischen Stadt Gaggenau hatte Thomas Schäuble einst das politische Handwerk gelernt. Dort soll am 10. Januar nun auch die Trauerfeier stattfinden.

(brö)
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