Fußballromantik ade!

Die Deutsche Fußball Liga geht einen weiteren Schritt der Kommerzialisierung. Die Spieltage werden weiter zerstückelt. Als Teil der neuen Spielplangestaltung ab der Saison 2017/18 finden fünf der 306 Spiele montags statt. Zum Leidwesen der Fans, die sich vereinsübergreifend dagegen wehren. Für sie ist der Samstag als Hauptspieltag heilig. Die DFL ignoriert dieses Traditionsbewusstsein im Ansinnen, Deutschlands Profifußball im europäischen Vergleich wirtschaftlich in der Spitzengruppe zu etablieren. Das ist im Selbstverständnis einer profitorientierten GmbH nachvollziehbar.

Den überreichen Engländern hinterherzurennen, ist aber der falsche Weg. Im Fußballgeschäft muss Platz für Romantiker bleiben. Der Fan muss nun öfter Urlaubstage investieren, um seinen Verein zu sehen. Anhänger mit Herzblut sind nur erwünscht, wenn sie die Kommerzspirale mit nach oben drehen. In England wird der Fankultur bereits nachgetrauert - viele Anhänger setzen lieber nach Deutschland über, um Stimmung in der Bundesliga zu erleben. Das sollte nachdenklich stimmen.

(erer)
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