Persönlich Gabriele Pauli ... ist reif für die Insel Sylt

Bei einem Blick auf Gabriele Paulis Internetseite ist das Vorhaben der 57-Jährigen nur schwer zu übersehen. Mithilfe zahlreicher Fotos inszeniert sich die bayerische Ex-Freie-Wähler-Politikerin als "Sylterin der Herzen". Mal posiert sie mit einem lokalen Sternekoch im Nordseewind, mal mit Bäckermeister und Sohn in der Backstube des Ortsteils Tinnum. Sylt sei für sie eine "magische Insel", deren größter Schatz die Menschen seien, schreibt sie in einer kurzen "Liebeserklärung", die neben den Fotos platziert ist.

Was auf den ersten Blick scheint wie eine bunte Auswahl von Urlaubsbildern, ist gewiefte Eigenwerbung, mit der Gabriele Pauli die Weichen für die Zukunft stellt. Schließlich will sich die Ex-CSU-Landrätin als parteilose Kandidatin für die Bürgermeisterwahl auf Sylt bewerben. "Es ist eine Herzensentscheidung", versicherte die 57-Jährige in der "Sylter Rundschau". Bevor sie kandidieren kann, benötigt sie allerdings 135 Unterschriften von Einwohnern der Nordseeinsel. Die will sie ab heute auf dem Westerländer Hausfrauenflohmarkt sammeln.

Pauli wurde deutschlandweit als "schöne Landrätin" von Fürth bekannt und als die Frau, die 2006/07 zum Sturz des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) beitrug. 2007 sorgte sie für Aufsehen, als sie mit langen Latex-Handschuhen für Fotos posierte. Nach dem Austritt aus der CSU zog Pauli 2008 für die Freien Wähler in den bayerischen Landtag ein, mit denen sie sich aber ebenfalls überwarf. Auch mit einer eigenen Partei scheiterte sie. Doch Pauli, die Politik als "Elixier des Fortschritts" bezeichnet, will auch als Parteilose mitwirken.

Eine Wahlkampf-Strategie hat sich die Diplom-Kauffrau bereits zurechtgelegt - vor allem die Haushaltslage von Sylt soll thematisiert werden. Im Hinblick auf ihre Wahlchancen gibt sie sich optimistisch: "In Bayern war ich zunächst auch ein Newcomer, wurde dann aber doch hervorragend gewählt."

(RP)
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