Weselsky triumphiert

Punktsieg für Pendler-Schreck Weselsky: Seine kleine Lokführergewerkschaft soll eigenständige Tarifverträge für alle bei ihr organisierten Berufsgruppen erhalten. Damit kann Weselsky beruhigt das neue Tarifeinheitsgesetz abwarten: Es betrifft ihn nicht mehr. Zumindest nicht während der Laufzeit der Tarifverträge, die er aushandeln darf.

Die Bahn will unterschiedliche Arbeitsbedingungen für dieselbe Berufsgruppe im Konzern zwar vermeiden. Die GDL wird daher keine besseren Verträge erpressen können als die Konkurrenten von der größeren EVG. Doch darauf kam es gar nicht an. Es ging Weselsky einzig darum, die Grundlage für künftiges Wachstum seiner kleinen Kampftruppe zu schaffen.

Der zehnmonatige Konflikt macht auch deutlich, wie überfällig das Gesetz zur Wiederherstellung der 2010 gekippten Tarifeinheit ist. Das Mehrheitsprinzip, das die Koalition heute beschließt, ist sicher keine perfekte Lösung. Es schränkt indirekt das Streikrecht der Spartengewerkschaften ein, da kann die Koalition noch so energisch das Gegenteil behaupten. Doch eine bessere Lösung ließ sich nicht finden.

(mar)
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