Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
EILMELDUNG
Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben

Düsseldorf Germanwings erlaubt Stornierungen

Düsseldorf · Die Fluggesellschaft Germanwings reagiert auf die Sorge mancher Fluggäste vor weiteren Unglücken. Sie hat gestern erklärt, dass Passagiere gebuchte Flüge kostenlos stornieren oder verschieben dürfen. Damit macht das Unternehmen den Kunden ein Angebot, zu dem es rechtlich nicht verpflichtet ist. Allerdings hatte das Callcenter von Germanwings bereits am Dienstag einzelnen Passagieren laut Brancheninformationen das Stornieren erlaubt, während das Unternehmen sich offiziell noch nicht festgelegt hatte.

Das Reiseunternehmen Tui folgt teilweise der Politik des Lufthansa-Ablegers Germanwings: "Reisen, bei denen Passagiere mit Germanwings fliegen, können notfalls abgesagt werden", sagte ein Tui-Sprecher, "bei anderen Flugreisen machen wir keine Ausnahmen." Dies bedeutet, dass nur wenige Reisen beim größten Tourismuskonzern Europas abgesagt werden können, da beispielsweise Ziele am Mittelmeer überwiegend mit den 24 eigenen Jets abgewickelt werden.

Dabei halten sich die Absagen der Passagiere kurz vor Beginn der Osterferien in Grenzen. "Uns liegen keine Hinweise auf nennenswerte Stornierungen vor", erklärte ein Germanwings-Sprecher gestern. Auch Air Berlin verzeichnet keine hohe Zahl an Flugabsagen. Allerdings bietet Air Berlin auch keine kostenlosen Stornierungen an. Ein Blick auf das Angebot im Internet bestätigt, dass nur wenige Passagiere Tickets zurückgeben: So kostete bei Air Berlin gestern ein Flug von Düsseldorf nach Mallorca am Samstag mindestens 439 Euro. Bei Germanwings kostete am selben Tag ein Ticket auf der Strecke von Düsseldorf nach Barcelona 200 Euro. "Würden viele Menschen absagen, gäbe es mehr Billigangebote", sagte ein Branchenkenner.

Dabei schafft es Germanwings wieder, den Flugplan einzuhalten. Am Dienstag mussten 30 Flüge in Europa abgesagt werden, weil Mitarbeiter sich wegen des Schocks dienstunfähig meldeten. Gestern gab es eine Absage, ab heute wird der Flugplan wohl wieder ganz eingehalten. Eine Welle der Solidarität hilft: "Trotz auch eigener Betroffenheit haben sich am Dienstag zahlreiche Lufthansa-Kollegen, die eigentlich frei hatten, bereiterklärt, bei Germanwings einzuspringen", sagte der Chef der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation, Nicoley Baublies. Umgekehrt müssten Crew-Mitglieder, die sich nicht zum Einsatz in der Lage sähen, auch nicht fliegen. Niemand müsse seine Fluguntauglichkeit etwa per Amtsarzt nachweisen. "Da werden keine formalistischen Spielchen betrieben", sagte Baublies. Er lobte das Management für die Abläufe: "Die Krisenbewältigungs-Teams arbeiten rund um die Uhr, sind für die Mitarbeiter und Angehörigen als Ansprechpartner da."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort