Geschäft mit Gesundheit

Bei den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen muss dringend mehr Transparenz her. Es spricht nichts dagegen, dass Ärzte in ihren Praxen solche Angebote machen. Sie müssen aber individuell mit Blick auf das Krankheitsbild, die Krankheitsgeschichte der Familie und die Bedürfnisse des Patienten angeboten werden. Dann handelt es sich auch um individuelle Gesundheitsleistungen. Wenn nur die Arzthelferin einem Patienten einen Zettel zum Unterschreiben in die Hand drückt und murmelt, dies koste 30 Euro, dann fällt das unter die Rubrik Abzocke. Eine Ergänzung im Gesetz, dass einer individuellen Gesundheitsleistung eine persönliche Beratung durch den Arzt vorausgehen muss, wäre sinnvoll.

Zugleich muss das System der Bewertung der Igel-Angebote reformiert werden. Die Krankenkassen haben natürlich ein vitales Interesse daran, möglichst viele Igel-Angebote durchfallen zu lassen. Denn was sie selbst als positiv einstufen, müssten sie ja auch zahlen. Ein Team aus unabhängigen, nicht von den Kassen bezahlten Experten wäre hilfreich.

(qua)
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