Berlin Krankenkassen verzeichnen Defizit im ersten Halbjahr

Berlin · Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr ein Defizit von 490 Millionen Euro eingefahren. Die Finanzsituation sei dennoch "stabil", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Die Einnahmen der Kassen lagen bei 106,1 Milliarden, die Ausgaben bei 106,6 Milliarden Euro.

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Foto: dpa, Patrick Pleul

Das Defizit rührt laut Ministerium daher, dass viele Kassen ihren Versicherten einen eher niedrigen Zusatzbeitrag abverlangt haben. Dieser habe im Durchschnitt bei 0,83 Prozent gelegen. Mit der schwarz-roten Gesundheitsreform war ein Sonderbeitrag von 0,9 Prozent zulasten der Kassenmitglieder entfallen - stattdessen können die Kassen Zusatzbeiträge nehmen. Der Kassen-Spitzenverband hatte einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes um 0,2 bis 0,3 Beitragssatzpunkte zum kommenden Jahreswechsel als realistisch bezeichnet.

Die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung könnten auch aus einem anderen Grund weiter ansteigen - trotz der derzeit gut gefüllten Kassen. Die Kosten im Gesundheitswesen galoppieren der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung davon. Nach Berechnungen des AOK-Bundesverbandes, die unserer Zeitung vorliegen, betrugen die Steigerungsraten der Ausgaben für Ärzte und Krankenhäuser von 2012 bis 2014 jeweils 5,5 Prozent.

(dpa/qua)
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