Kommentar Gezielt gegen Altersarmut

Nun rächt sich, dass die große Koalition zu Beginn ihrer Amtszeit in der Rentenpolitik absolut kurzsichtig gehandelt hat. Mit der Rente ab 63 und der neuen Mütterrente haben SPD und Union großzügig ihre Wählerklientel bedient.

Die Erwerbsminderungsrentner sind damals einfach hinten herunter gefallen. Für sie gab es nur minimale Verbesserungen. Besser als die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wären großzügige Regelungen für all jene gewesen, die tatsächlich nicht mehr arbeiten können. Darunter fielen dann jene Arbeitnehmer, die an Krebs oder Multipler Sklerose leiden, ebenso wie der vielzitierte Dachdecker, dessen Körper die harte Arbeit nicht mehr bewältigen kann.

Wir leisten uns einen üppig ausgestatteten Sozialstaat, der allzu oft das Geld mit der Gießkanne verteilt. Schwere Krankheit aber bedeutet ein hohes Armutsrisiko für die Betroffenen. Sie bedürfen wirklich unserer Solidarität. Wenn die Bundesregierung nun die nächste Rentenreform angeht, sollte sie die Erwerbsminderungsrentner besser ausstatten und nicht wieder einfach nur Klientelpolitik betreiben.

(qua)
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