Chronik Fünf Jahre Krise

Athen hält die Euro-Zone seit Jahren in Atem. Hier die wichtigsten Daten:

Yanis Varoufakis – Medienexperte und Ex-Finanzminister
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Das ist Giannis Varoufakis

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Foto: dpa, el ase

März 2010 Das Parlament in Athen verabschiedet ein erstes Sparprogramm, das Steuererhöhungen sowie das Einfrieren der Renten vorsieht. Massenproteste folgen. Die Euro-Länder sagen ein erstes Hilfspaket unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds zu.

April/Mai 2010 Griechenland beantragt offiziell ein Hilfsprogramm. Die Euro-Gruppe beschließt Notkredite in Höhe von 110 Milliarden Euro und verlangt im Gegenzug einen harten Sparkurs.

Oktober 2011 Ein zweites Rettungspaket wird beschlossen: Griechenlands private Gläubiger sollen freiwillig einem Schuldenschnitt von 50 Prozent zustimmen. Zudem soll es Kredithilfen von 100 Milliarden Euro geben (Foto: die Europäische Zentralbank in Frankfurt) und Garantien von 30 Milliarden Euro, mit denen der Schuldenschnitt begleitet wird.

Februar/März 2012 Das griechische Parlament stimmt einem weiteren Sparpaket zu, das auf Druck der Geldgeber mehrfach verschärft wird. Die Einschnitte sehen kräftige Lohnkürzungen im Privatsektor vor. Private Gläubiger erlassen Athen etwa die Hälfte ihrer Schulden.

November 2012 Athen billigt abermals ein Sparpaket als Voraussetzung für weitere Hilfen aus dem Ausland. Ein drittes Rettungspaket ist im Gespräch. Die Euro-Gruppe signalisiert, dass weitere Hilfen möglich sind - allerdings erst, wenn das laufende Hilfsprogramm erfolgreich beendet wird.

Juli 2013 Abermals muss Athen neuen Sparmaßnahmen zustimmen. Sie sehen unter anderem die Entlassung von 15 000 Staatsbediensteten vor. Bei weiteren 25 000 Beamten werden die Einkommen gekürzt.

Januar 2015 Die Linkspartei Syriza unter Alexis Tsipras gewinnt die Parlamentswahl in Griechenland. Seine Popularität im Land verdankt er der Ablehnung des vereinbarten Sparkurses.

Februar 2015 Die Euro-Finanzminister verlängern das bereits einmal verlängerte Hilfsprogramm von Ende Februar bis Ende Juni 2015.

März 2015 Athen legt eine Liste mit Reformen vor, die pro Jahr drei Milliarden Euro einbringen sollen. Es geht vor allem um den Kampf gegen Steuerhinterziehung. Die internationalen Geldgeber halten die Liste für unzureichend und verlangen Nachbesserungen.

Mai 2015 Das Tauziehen um Reformen geht weiter. Die Finanznot in Athen wird immer größer.

4./5. Juni Der Internationale Währungsfonds erlaubt Athen, insgesamt vier im Juni fällige Kredite erst Ende des Monats zurückzuzahlen.

10./11. Juni Neuerliche Krisentreffen in Brüssel. Zuvor hatte Athen weitere Reformvorschläge vorgelegt.

14. Juni EU-Kommissionspräsident Juncker unternimmt einen Vermittlungsversuch, bricht diesen aber ab.

18. Juni EU-Ratspräsident Donald Tusk beruft für den 22. Juni ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Euroländer ein.

27. Juni Tsipras kündigt überraschend eine Volksabstimmung über das Angebot der Geldgeber an. Die Euro-Finanzminister wollen das Hilfsprogramm für Griechenland nicht mehr verlängern. FOTOS: AP, DPA

(RP)
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