Frankfurt Größte Bankenfusion seit sechs Jahren

Frankfurt · Die DZ-Bank und die WGZ-Bank gehen zusammen. Firmensitz wird Frankfurt.

Sechs Jahre nach dem bislang letzten Versuch deutet sich der lange erwartete Zusammenschluss der beiden genossenschaftlichen Zentralbanken in Deutschland an. Das aus DZ-Bank (Frankfurt) und WGZ-Bank (Düsseldorf) entstehende Institut soll am 1. August 2016 an den Start gehen. Der Name der vereinigten Zentralbank soll "DZ-Bank" lauten. Sie wird mit dem Werbespruch "Die Initiativbank" auftreten.

"Das wird erfolgreich zu einem guten Ende gebracht werden", sagte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch, der Spitzenmanager des fusionierten Unternehmens werden wird. Man habe Emotionen herausgenommen. "Die Machtbalance ist sehr gut erkennbar", erklärte Kirsch. In der Vergangenheit waren mehrere Versuche, die Banken zusammenzubringen, entweder an Zwistigkeiten zwischen den Führungsetagen oder an der Finanzkrise gescheitert. "Es ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt", sagte WGZ-Bank-Chef Hans-Bernd Wolberg, der Kirschs Stellvertreter wird.

Durch den Zusammenschluss sollen Doppelstrukturen abgebaut und Mehrfachinvestitionen vermieden werden. All das soll Kosten sparen - mindestens 100 Millionen Euro jährlich. Seinen Sitz wird das Institut in Frankfurt haben. Die Führung und Steuerung des Geschäfts mit den Genossenschaftsbanken solle künftig aus Düsseldorf erfolgen, hieß es. Dort werde auch "die Betreuung der regionalen Firmenkunden verankert". Was aus der WGZ-Hauptverwaltung in Düsseldorf wird, ist offen.

Das Bündnis der beiden Konzerne ist die größte Bankenfusion in Deutschland seit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank 2009. Rechnet man die Bilanzsumme der Konzerne zusammen, entstünde die viertgrößte Bank Deutschlands.

(RP)
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