Meerbusch Größter Stromkonverter Europas bald in Meerbusch?

Meerbusch · Mit Spannung erwarten die Vertreter zahlreicher Städte und Gemeinden im Rheinland heute eine Präsentation des Stromnetzbetreibers Amprion. Die Firma will mögliche Standortbereiche für den Bau eines 390 Millionen Euro teuren Stromkonverters präsentieren. Sie hat in einem Gebiet von Krefeld bis Bergheim gesucht.

100 000 Quadratmeter Grundfläche, bis zu 20 Meter hohe Hallen, eine in Deutschland noch unerprobte Technik - die Bewohner des Meerbuscher Stadtteils Osterath waren elektrisiert, als der Stromnetzbetreiber Amprion vor knapp zwei Jahren verkündete, ein Feld nahe der Wohnbebauung sei für den Bau des wohl größten Stromkonverters auf dem europäischen Festland ausgesucht worden. Der Standort sei "alternativlos", berichteten Amprion-Vertreter den Politikern im Stadtrat. Nach heftigen Protesten und einer Verfassungsbeschwerde der Stadt Meerbusch nennt Amprion heute gleich mehrere alternative Standortbereiche im Rheinland.

Der Konverter ist ein Schlüsselprojekt für die Energiewende. Er soll die Stromversorgung Baden-Württembergs sicherstellen, wenn das Atomkraftwerk Philippsburg vom Netz genommen wird. Der Konverter soll den Drehstrom aus dem herkömmlichen Netz in Gleichstrom umwandeln, der auf die geplante Stromautobahn in Deutschlands Süden geschickt wird. Der Bundestag beschloss, dass der Konverter ans Umspannwerk in Osterath angeschlossen wird. Allerdings müsse er nicht in Meerbusch gebaut werden.

(mrö)
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