Persönlich Guido Westerwelle . . . meldet sich im Leben zurück

Guido Westerwelle (54) ist wieder da. Für einen, der Jahrzehnte täglich in den Zeitungen stand, waren anderthalb Jahre Abtauchen ins Private schon äußerlich betrachtet eine neue Lebenserfahrung. Tatsächlich rang er mit dem Tod. Wie er sich aus seiner schweren und komplizierten Blutkrebserkrankung wieder ins Leben zurückgekämpft hat, bringt er nun mit Unterstützung des früheren "Stern"-Chefs Dominik Wichmann zum Nachlesen als Buch auf den Markt.

"Zwischen zwei Leben - von Liebe, Tod und Zuversicht": Das könnte im Titel an sein 1998 geschriebenes Buch "Neuland" anknüpfen. Doch während der dynamische FDP-Generalsekretär Westerwelle damals in flottem Stil dafür warb, den Staat nicht fett, sondern fit zu machen, beschreibt der Ex-Parteichef, Ex-Vizekanzler und Ex-Außenminister 17 Jahre, einen Wahlsieg und einen Parlamentsrausschmiss später, wie es sich anfühlt, aus heiterem Himmel mit dem eigenen Tod konfrontiert zu werden.

Beim Joggen in New York hatte er im Frühjahr vergangenen Jahres Knieschmerzen gespürt - sein Glück, denn bei der Vorbereitung einer Meniskus-Operation hatten die Ärzte die Leukämie gerade noch rechtzeitig entdeckt. In der Folge durchlitt Westerwelle im Schnelldurchlauf den Absturz in Todesangst, die Hoffnung auf eine lebensrettende Knochenmarkspende, den Rückzug eines geeigneten Spenders und dann den gelungenen zweiten Anlauf mitsamt allen Wirkungen von Chemotherapien und Ansteckungsgefahren.

Nachdem er im Rahmen seiner politischen Stiftungsarbeit wieder Kontakt zu Medien zuließ, lässt er nun die ganze Nation an seinem Schicksal teilhaben - mit Vorabdrucken und Interviews in Zeitungen und Magazinen, Pressekonferenz im Berliner Ensemble, Sonntagabend-Auftritt im Fernsehen. Dabei betont er, wie wichtig der Ehepartner in einer solchen Phase ist: Michael Mronz hat er das Buch gewidmet - dem "Mann meiner zwei Leben".

(RP)
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