Stichwort Hanebüchen

Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, hat sich für eine weitere Kanzlerkandidatur Angela Merkels ausgesprochen. Der Aufschrei aus dem linken Parteiflügel der Grünen folgte auf dem Fuß - dieser Vorschlag sei hanebüchen.

Womit die Kritiker genau richtig liegen, geht man nach der ursprünglichen Wortbedeutung. "Knorrig" und "schwer zu bearbeiten" war der 68-jährige Pragmatiker Kretschmann nämlich schon immer, wenn er mit der Politik seiner Partei nicht einverstanden war. Im jüngeren Sprachgebrauch wird "hanebüchen" übrigens mit "an den Haaren herbeigezogen" übersetzt - und mit Blick auf Kretschmanns Frisur wird dann erst recht deutlich, warum hanebüchene Vorschläge aus seinem Munde nicht unbedingt als Verfehlung gelten müssen. p-m

(RP)
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