Kommentar Haue für den Papst

Meinung · Was ist in den Papst gefahren? Kopfschütteln allerorten. Franziskus empfiehlt schlagkräftige Erziehungsmethoden! Da fällt es schwer, Argumente zu finden, warum der Papst recht haben könnte.

Die Standpunkte des neuen Papstes in Streitfragen
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Die Standpunkte des neuen Papstes in Streitfragen

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Foto: afp, -

Zweifel kommen auf, ob der Heilige Vater seine Worte bedacht hat. Was zu Beginn seines Pontifikats als Spontanität gelobt wurde, könnte dem Ansehen des Papstes jetzt grundlegend schaden. Seine Äußerungen am Rande, jenseits der vorbereiteten Predigten und Ansprachen frei vorgetragen, sind in Inhalt und Wortwahl gewöhnungsbedürftig. Ob er Kinderreichen nahelegt, sich nicht wie die Karnickel zu vermehren, oder einem Vater das Recht zuspricht, den Nachwuchs mit Schlägen zu bändigen — Ratschläge dieser Art verstören viele.

Dabei meint es Franziskus gut. Er denkt und handelt sozial, wendet sich den Armen und Unterdrückten zu und will Lebenshilfe geben. Franziskus sucht die Nähe zu den Menschen. Ab und an kommt er uns dabei zu nahe, weil seine Beispiele sehr konkret und lediglich an praktischer Lebenserfahrung orientiert sind. Es fehlt ihnen an Gewicht, um als grundsätzliche Weisheit anerkannt zu werden. Das ist aber der Anspruch, der mit dem Papstamt verbunden ist. Die absolute Autorität des Papstes wird somit in Frage gestellt.

Wer dem Heiligen Vater einen Maulkorb verpassen will, nimmt ihm die Unbefangenheit, die er braucht, um auch außerhalb der Kirche zu wirken. Dieser Papst ist anders als seine Vorgänger. Er muss spontan bleiben. Wir müssen akzeptieren, dass Franzikus herzensgut ist, aber nicht unfehlbar.

(RP)
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