Zivilisten in Grosny sterben an Hunger und Kälte Heftige Straßenkämpfe dauern unvermindert an

Moskau (dpa). Hunger und Kälte machen die Lage der Zivilisten in der umkämpften tschetschenischen Hauptstadt Grosny immer kritischer. Der Gesundheitsminister der abtrünnigen Kaukasus-Republik, Umar Chambijew, sagte der russischen Agentur Interfax am Samstag: "Allein in den Kellern und Schutzbunkern im Stadtzentrum sind in den letzten zwei Tagen 37 Menschen gestorben." Die heftigen Straßenkämpfe zwischen russischen Truppen und tschetschenischen Rebellen dauerten unterdessen mit unverminderter Heftigkeit an.

Chambijew sagte: "Fast alle Toten sind Kinder und ältere Leute, die vom langen Aufenthalt in kalten Kellern und ständiger Unterernährung (...) entkräftet sind." Er schätzte die Zahl der Hunger- und Kältetoten der letzten Tage in Grosny auf etwa 150.

Unklar ist, wie viele Zivilisten noch in der unter ständigem Beschuss liegenen Stadt ausharren. Durch die von russischen Truppen eingerichteten Fluchtkorridore verließen bislang mehr as 8.000 Zivilisten die Stadt. Am Freitag sei kein Mensch aus Grosny gekommen, am Samstagmorgen seien 23 Flüchtlinge in ein Zeltlager gebracht worden, erklärte das russische Ministerium für Katastrophenschutz.

(RPO Archiv)
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