NRW Heftiger Streit um Kita-Plätze

Düsseldorf · In NRW sind angeblich 20.000 für Kinder unter drei Jahren (U3) vorgesehene Plätze nicht mit U3-Kindern besetzt. Die Opposition beklagt eine große Lücke zwischen Planung und Betreuungszahlen.

Dies liegt nach Angaben der FDP an der unterschiedlichen regionalen Nachfrage. Das Land gehe bei seinen Berechnungen für das am 1. August startende Kindergartenjahr von den im Frühjahr gemeldeten Bedarfsmeldungen aus, prüfe später aber nicht mehr, wie viele Kinder tatsächlich betreut werden.

In Wuppertal und Duisburg herrsche großer Mangel an U3-Betreuungsangeboten, während etwa im Kreis Düren oder im Oberbergischen Kreis freie Kapazitäten vorhanden seien, sagte der familienpolitische Sprecher der Fraktion, Marcel Hafke. Obwohl es in NRW im Kita-Jahr 2013 für jedes dritte U3-Kind (33,1 Prozent) ein Angebot gegeben habe, seien nur 23,7 Prozent dieser Kinder betreut worden, kritisierte Hafke unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. Sein Vorwurf, die Regierung versuche zu täuschen, wies Familienministerin Ute Schäfer (SPD) als haltlos zurück. Das Familienministerium bestätigte aber auf Anfrage, dass das Land Kita-Plätze, der Bund hingegen "Köpfe zählt". Im Übrigen sei das Land auf die Zahlen angewiesen, die von den Kommunen übermittelt würden. Eine Sprecherin widersprach zudem der Behauptung Hafkes, dass 2013 rund 75 Millionen Euro an Kindpauschalen vor allem wegen nicht besetzter U3-Stellen in den Landesetat zurückgeflossen seien; das Geld stamme aus den Mitteln für Kinder über drei Jahren.

Der Forderung der Opposition, das Land solle im Zusammenwirken mit den Kommunen jährlich genaue Betreuungsquoten ermitteln, um Fehlsteuerungen bei U3 zu vermeiden, schließt sich auch der Landeselternbeirat an: "Je mehr Informationen vorliegen, desto besser kann die Planung ausfallen."

(RP)
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