Düsseldorf/Cincinatti Henkel will Haarpflege von Wella kaufen

Düsseldorf/Cincinatti · Der Dax-Konzern Henkel könnte die geplanten großen Zukäufe schneller realisieren als gedacht. Für rund sieben Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro) könnten wichtige Haarpflegemarken des US-Konzerns Procter & Gamble (P&G) an Henkel gehen, am bekanntesten ist Wella als Kern des früheren Wella-Konzerns in Darmstadt. Dies bestätigen Informanten aus dem Henkel-Umkreis - laut Nachrichtenagentur Reuters bieten neben Henkel wohl auch die US-Konzerne Revlon und Coty für die Haarpflegemarken von P&G. "Da soll ein Bieterkampf entfesselt werden", sagt ein Investmentbanker, "und weil Henkel viel Geld hat, gibt es eine gute Chance." Die Pressestelle von Henkel will den Vorgang nicht kommentieren.

Schon 2012 hat Henkel-Chef Kasper Rorsted erklärt, der Konzern plane nach Jahren des Schuldenabbaus wieder größere Zukäufe. Bis zu 4,5 Milliarden Euro könnten dafür in bar bezahlt werden, erklärte der Vorstand bei der Hauptversammlung Anfang der Woche. Nachdem die Henkel-Klebstoffsparte mit dem 3,7 Milliarden Euro teuren US-Zukauf National Starch 2008 Weltmarktführer wurde, ist klar, dass die nächsten Akquisitionen eher in den Bereichen Waschmittel ("Persil") oder Schönheitspflege erfolgen werden. Ironie der Geschichte: 2003 hatte Henkel schon einmal versucht, Wella zu kaufen - aber das P&G-Angebot von 6,6 Milliarden Euro war unschlagbar.

(RP)
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