Persönlich Henrik von Dänemark . . . degradiert sich selbst

Lange kämpfte Henrik von Dänemark, der Ehemann der dänischen Königin Margrethe II., vergeblich darum, König zu werden. Es könne nicht angehen, dass er nur Prinzgemahl sei und seine Frau Königin. Das sei eine lächerliche Position am Hofe, man nehme bei Empfängen im Schloss sogar seinen Sohn, Kronprinz Frederik, ernster als ihn selbst. Er wolle König sein, den Frauen gleich, die, wie einst die Deutsche Silvia Sommerlath, Könige heiraten und dann selbst Königinnen werden, forderte der aufbrausende Franzose immer wieder vor laufenden Kameras. "Ich akzeptiere das nicht, ich werde es nie akzeptieren. Warum sollte ich unter meiner Frau stehen?", fragte der 81-Jährige zuletzt sogar im niederländischen Fernsehen.

Gestern verkündete der Hof dann überraschend, dass der Gemahl der Königin "auf eigenen Wunsch" den Titel Prinzgemahl ablegen wird. "Prinz Henrik sieht sich selbst nun in einer anderen Rolle nach seiner Pensionierung. Einer weniger offiziellen, und er möchte das auch mit seinem Titel unterstreichen", erklärte Hofsprecherin Lene Balleby vorsichtig. Hofexperten halten die Erklärung für absurd. Henrik verhalte sich wie ein trotziges Kind, sagen sie. "Ich kann nicht nachvollziehen, was da passiert und was der Sinn von all dem sein soll", sagt zum Beispiel der Historiker Jes Möller. Und Königshausexpertin Trine Villemann meint: "In ihm ist schon seit 40 Jahren der Zorn darüber vorhanden, dass er nicht mit seiner Frau gleichgestellt wird. Nun reicht es ihm einfach." Er habe genug vom Königshaus und den Dänen, das sei doch deutlich, sagte sie der Zeitung "Ekstra Bladet".

Prinz Henrik könnte durch die Aktion mehr verlieren als seinen Titel. Die Dänen wurden mit dem Franzosen nie so richtig warm. Und die Art seines Abtritts nehmen sie ihm übel. Umfragen ergaben, dass ein Großteil der Bevölkerung nun eine Kürzung seiner Apanage begrüßen würde.

(RP)
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