Brisantes Telefonat Henry Kissinger soll Willy Brandt den Tod gewünscht haben

Düsseldorf · Für seine treuen Verehrer und Freunde (Alt-Kanzler Helmut Schmidt zählt dazu) ist der Amerikaner Henry A. Kissinger eine Art außenpolitischer Weltgeist. Die langjährigen Feinde des berühmtesten Außenministers der US-Geschichte haben jetzt zusätzliche Gründe, die dunklen, ja abgründigen Seiten dieses hellen politisch-historischen Gestirns zum Thema zu machen.

Die wichtigsten Kanzler
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Der "Spiegel" berichtet an diesem Montag über ein brisantes Telefonat von Februar 1973 zwischen US-Präsident Richard Nixon und seinem deutsch-amerikanischen Sicherheitsberater Kissinger.

Man wusste zwar, dass der kurz vor seinem 91. Geburtstag stehende gebürtige Fürther die Ostpolitik von Kanzler Willy Brandt (1969-1974) für naiv und Brandt wörtlich für "einen Trottel" hielt; aber dass Kissinger dem verachteten deutschen Sozialdemokraten "die Pest an den Hals" wünschte, er bedauerte, dass Willy Brandts Kehlkopferkrankung leider nicht bösartig sei, das zeigt den global gehätschelten ehemaligen Harvard-Professor, Bismarck-Bewunderer, Friedensnobelpreisträger als abgefeimten Zyniker.

Das dürfte die Debatte über eine Stiftungs-Professur Henry Kissingers an der Uni Bonn neu befeuern.

(RP)
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