Höchste Zeit bei Innogy

Selten hat sich ein Konzern so abrupt von seinem Chef getrennt. Über den konkreten Anlass schweigt Innogy, womöglich spielen auch persönliche Gründe eine Rolle. Doch das Grundproblem war seit langem sichtbar: Peter Terium hatte keinen tragfähigen Plan für den Energiekonzern.

Ursprünglich sollte Innogy, in das RWE seine Zukunftsgeschäfte abgespalten hat, die Wachstumslokomotive sein - und RWE nur eine Art "Bad Bank" für Kohlekraftwerke. Doch die Entwicklung lief gänzlich anders: An der Börse startete RWE unter Führung von Rolf Martin Schmitz durch, während Innogy unter Terium immer schwächer wurde. Der Niederländer hatte seine Verdienste als Controller, doch für die Führung eines Unternehmens braucht es mehr als Tingeln im Silicon Valley. Die Probleme im Stammgeschäft Stromverkauf wachsen, im wichtigen Netzgeschäft fallen die Renditen, das Ökostromgeschäft ist zu klein und zu spät gestartet. Nach einer Gewinnwarnung zog Aufsichtsratschef Brandt die Reißleine. Gut so. Bei Innogy muss mehr gehandelt und weniger geredet werden.

(anh)
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