Höchste Zeit für Entscheidungen bei G 8

Mit der Rückkehr zum neunjährigen Abitur - oder zumindest mit dem Ende des achtjährigen Gymnasiums - könnte es in NRW schneller gehen als gedacht. Die Ankündigung von Ministerin Sylvia Löhrmann, im Herbst den runden Tisch erneut grundsätzlich über das "Turbo-Abitur" beraten zu lassen, hat die Endlos-Diskussion nochmals kräftig angefeuert. Der runde Tisch kann sich nun für G 9 aussprechen, für ein Festhalten an G 8 oder für Wahlfreiheit, was aber die schlechteste Lösung wäre, weil sich die Politik zulasten der Schulen aus der Verantwortung stähle.

Es ist höchste Zeit für Entscheidungen. Ein neuer schwarz-rot-grüner Schulfrieden, dieses Mal beim G 8, ist so kurz vor der Landtagswahl unwahrscheinlich. Wenn aber am runden Tisch (an dem ja auch die Parteien sitzen) kein Konsens mehr möglich ist, sollte man diese Form der Politikberatung offiziell für gescheitert erklären; die Parteien, vor allem SPD und CDU, sollten sich dann schleunigst zu einer klaren Position pro oder contra durchringen und damit in den Wahlkampf ziehen. All das wäre eine herbe Niederlage für Löhrmanns Konsenspolitik. Allerdings wäre es auch die sauberste Lösung. Das allgemeine ängstliche Rumeiern ist jedenfalls unerträglich.

(fvo)
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