München Holocaust-Leugner Mahler in Ungarn festgenommen

München · Der wegen Holocaustleugnung verurteilte Rechtsextremist Horst Mahler ist in Ungarn festgenommen worden. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich von der Staatsanwaltschaft München II. Zuvor wollte der 81-jährige Mahler laut Medienberichten den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán um politisches Asyl bitten. Nach der Festnahme Mahlers müsste ein Antrag auf Auslieferung gestellt werden. Zum weiteren Verfahren wollte sich die Staatsanwaltschaft München nicht äußern.

Die "Mitteldeutsche Zeitung" zitierte am Montag aus einer Erklärung Mahlers: "Ich habe am 12. Mai 2017 den Führer der Ungarischen Nation, Viktor Orbán, ersucht, mir als politisch Verfolgtem Asyl in Ungarn zu gewähren."

Der ehemalige Anwalt hatte sich zuvor seiner neuerlichen Inhaftierung durch Flucht entzogen. Mahler hatte im Sommer 2015 wegen einer schweren Erkrankung Haftverschonung erhalten. Ende vergangenen Jahres hatte das Oberlandesgericht Brandenburg die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung wieder aufgehoben. Einer Ladung zum Haftantritt im April war Mahler nicht gefolgt und hatte sich abgesetzt. Das Internationale Auschwitz-Komitee reagierte entsetzt und empört auf die Nachricht, dass Mahler Asyl in Ungarn beantragen wollte. Es appellierte an Orbán, den früheren RAF-Anwalt schnellstmöglich nach Deutschland zurückzuführen.

(epd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort