Humanere Arbeitswelt

Die IG Metall und die Metall-Arbeitgeber haben einen guten Kompromiss für den Tarifvertrag gefunden: Es gibt eine eher vorsichtige Gehaltserhöhung von 4,3 Prozent, geltend bis März 2020. Einmalzahlungen kommen hinzu. Das Interessanteste aber sind die Flexibilisierungen der Arbeitszeit. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben Anspruch auf zusätzliche acht freie Tage, für die sie dann aber auf einen Teil eines weiteren Urlaubsgeldes verzichten müssen. Im Ausgleich haben die Firmen aber das Recht, größere Teile der Belegschaft 40 Stunden die Woche arbeiten zu lassen.

Diese neue Freiheit sollte Schule machen. Pauschale Arbeitszeitverkürzungen wären trotz weiterer Rationalisierung falsch, weil viele Fachkräfte fehlen. Aber gerade um Mitarbeiter zu halten, müssen die Unternehmen mehr auf deren Bedürfnisse eingehen. Dies bedeutet: Mehr freie Zeit zum Pflegen der Eltern muss möglich sein, erst recht für die Kinderbetreuung am Nachmittag. Ist das wirtschaftsfeindlich? Nein, es ist die Zukunft der europäisch-christlich geprägten sozialen Marktwirtschaft.

(RP)
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