Düsseldorf In NRW fehlen 500.000 rollstuhlgerechte Wohnungen

Düsseldorf · Angesichts der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen werden nach Einschätzung des Sozialverbands VdK in Nordrhein-Westfalen erheblich mehr barrierefreie Wohnungen gebraucht. Von rund 40 Millionen Wohnungen in Deutschland seien derzeit nur höchstens 500 000 barrierearm, sagte VdK-Landesgeschäftsführer Thomas Zander. Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW würden aber schon mehr als eine halbe Million rollstuhlgerechte Wohnungen gebraucht.

Das nötige Investitionsvolumen für NRW veranschlagt der Verband mit acht Milliarden Euro, sagte Zander. Zwar gebe es günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einprozentiger Verzinsung für den Umbau. Jedoch sei es gerade für Senioren mit einer geringen Rente schwierig, über die Hausbank an diese Kredite zu kommen.

Der VdK forderte die rot-grüne Koalition in NRW auf, das seit Monaten verzögerte Landespflegegesetz endlich im Herbst zu verabschieden. Darin werde auch das Recht auf Einzelzimmer in Pflegeheimen ab 2018 festgeschrieben. Auch müsse es in jedem Pflegeheim ein "Krisenzimmer" geben, in das beispielsweise Demenzkranke zur Beruhigung untergebracht werden könnten oder in dem alte Menschen würdevoll in privater Atmosphäre sterben könnten. Derzeit seien rund 70 Prozent der Räume in Alten- und Pflegeheimen Doppelzimmer und rund 30 Prozent Einzelzimmer.

(dpa)
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