Düsseldorf In Ostdeutschland liegt die AfD vor der FDP

Düsseldorf · Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen liegt die Euro-kritische "Alternative für Deutschland" (AfD) in allen drei Ländern vor ihrem Konkurrenten FDP. In Sachsen kommt die AfD in der bisher letzten Umfrage (Infratest Dimap) auf sieben Prozent, die FDP nur auf vier. Vorn liegt hier die CDU (42 Prozent) vor der Linken (21) und der SPD (13). Die Grünen liegen gleichauf mit der AfD. Der bisher amtierenden schwarz-gelben Regierung unter Stanislaw Tillich (CDU) droht damit das Aus.

In Thüringen könnte die große Koalition unter Christine Lieberknecht (CDU) dagegen rechnerisch im Amt bleiben: Die CDU erreicht 36 Prozent, die SPD 19. Politisch gilt aber auch ein rot-rot-grünes Bündnis als möglich, das rechnerisch auf eine Mehrheit hoffen darf: Die Linke steht bei 27, die Grünen kommen auf sechs Prozent. Für die AfD sprachen sich in Thüringen zwar nur vier Prozent aus - das ist aber immer noch doppelt so viel wie für die FDP.

In Brandenburg erreichen die Eurokritiker sechs Prozent; die Liberalen werden in der letzten Infratest-Umfrage gar nicht mehr eigens ausgewiesen. Rot-Rot unter Dietmar Woidke (SPD) kann hier auf eine Fortsetzung hoffen: Die SPD liegt bei 30, die Linke bei 23 Prozent. Die CDU kommt auf 28, für die Grünen sprechen sich sechs Prozent aus.

Dass die AfD auch im Westen Zuspruch hat, zeigt die Äußerung eines prominenten Managers aus NRW. Die neue Partei sei "gegenwärtig die einzige, die die Sorgen sehr vieler Bürger offen ausspricht", sagte uns der Unternehmer. Es gehe nicht darum, den Euro abzuwickeln - "aber darum, endlich auf die Einhaltung der Verpflichtungen zu dringen und uneinsichtige Währungspartner auszuschließen". Das sei "das Mindeste, was der Bürger eines halbwegs soliden Landes von den weniger disziplinierten erwarten kann".

(RP)
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