Teheran Iran warnt die USA nach Raketentest

Teheran · Der Iran sieht in einem neuen Raketentest keinen Verstoß gegen eine UN-Resolution. "Es handelt sich bei unseren Tests um Raketen ohne nukleare Sprengköpfe", sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif gestern in Teheran. Außerdem seien diese Tests keine Bedrohung für andere Länder und dienten lediglich der Verteidigung der iranischen Grenzen.

In der UN-Resolution 2231, die der Weltsicherheitsrat im Zusammenhang mit dem Atomabkommen zwischen dem Iran und dem Westen im Juli 2015 verabschiedet hatte, wird der Iran aufgefordert, keine ballistischen Raketen zu starten, die Atomwaffen tragen können. Der Iran verfügt nach eigenen Angaben besonders über Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von mehr als 2000 Kilometern. Damit könnte jeder Ort in Israel getroffen werden.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, hatte erklärt, der Test der Mittelstreckenrakete könnte gegen die Resolution verstoßen haben. Die Rakete vom Typ Chorramschahr war am Sonntag von einem bekannten Testgelände rund 225 Kilometer östlich von Teheran gestartet und nach knapp 1000 Kilometern beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre explodiert, wie der US-TV- Sender Fox News berichtete.

"Die Tests sollten für die USA kein Vorwand werden für neue Spielchen", warnte Außenminister Sarif. Für die Verteidigung seiner Grenzen brauche der Iran nicht die Erlaubnis des Auslands.

(dpa)
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