Tel Israelis sollen leichter an Waffenscheine kommen

Tel · Das Kabinett reagiert auf den tödlichen Anschlag vom Dienstag. In Jerusalem geht der Siedlungsbau weiter.

Aviv (RP) Nach einer Serie palästinensischer Anschläge erleichtert Israel es seinen Bürgern, zum Schutz Waffen zu tragen. Polizeiminister Izchak Aharonovich billigte Erleichterungen bei der Ausgabe von Waffenscheinen. Wachmännern solle drei Monate lang erlaubt werden, ihre Waffen mit nach Hause zu nehmen, berichteten israelische Medien. Außerdem werde man die Liste von Ortschaften ausweiten, deren Einwohner Waffen tragen dürfen. Veteranen von Elite-Einheiten der Armee und Offizieren sollte es ebenfalls erlaubt werden, sich zu bewaffnen. Am Dienstag hatten zwei Palästinenser bei einem Anschlag in einer Synagoge in Jerusalem fünf Menschen getötet.

In Israel blieb die Lage gestern angespannt. Die Zeitung "Haaretz" berichtete, Polizei, Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet wollten eine gemeinsame Einheit aufbauen, um Informationen über potenzielle Terroristen aus Ost-Jerusalem zu sammeln. Militante Palästinenser im Gaza-Streifen feuerten nach Armeeangaben binnen 24 Stunden vier Raketen in Richtung Mittelmeer ab. Man gehe davon aus, dass es sich um Tests handele.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag vom Dienstag. Das Attentat sei "abscheulich", hieß es in einer Mitteilung. Zugleich sorgten sich die Mitgliedstaaten wegen der wachsenden Spannungen in Jerusalem. Der Sicherheitsrat rief die Konfliktparteien auf, Maßnahmen zu ergreifen, die zu einer Beruhigung der Lage führen. Die USA kritisierten in diesem Zusammenhang israelische Genehmigungen für den Bau von 78 Wohneinheiten in den Stadtteilen Har Homa und Ramot.

Als Folge der Anschläge hat der Bürgermeister der südisraelischen Stadt Aschkelon die Beschäftigung arabischer Arbeiter eingeschränkt. Beim Bau von Schutzräumen in Kindergärten würden bis auf weiteres keine arabischen Arbeiter mehr beschäftigt, teilte Itamar Schimoni mit. Außerdem sollen Wachleute an etwa 40 Kindergärten postiert werden, in deren Nähe arabische Bauarbeiter tätig sind. Aschkelon war oft das Ziel von Raketen aus dem Gaza-Streifen.

(RP)
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