Jeder kocht im Netz sein eigenes Süppchen

Erst kürzlich hatte die EU-Kommission in ihrem Fortschrittsbericht zur Digitalisierung festgestellt, dass Deutschland im Ländervergleich vor allem auf zwei Feldern hinterherhinkt: beim Ausbau des schnellen Internets und beim E-Government. Nur 19 Prozent aller deutschen Internetnutzer würden die vorhandenen digitalen Verwaltungsangebote nutzen. Die größte Volkswirtschaft der EU landete damit nur auf Platz 18 von 28.

Obwohl es eine E-Government-Strategie seit fast zehn Jahren gibt, hat Deutschland den Umstieg von der analogen zur digitalen Verwaltung längst nicht geschafft. Viele Minister haben viele schöne Worte verloren und schöne Programme aufgelegt, aber die Bürger haben sie damit bisher nicht mitgenommen.

Das dürfte am falschen Marketing, fehlenden Erklärungen und dem in Deutschland besonders verbreiteten Misstrauen gegenüber der IT-Sicherheit liegen - und sicher auch an der föderalen Struktur. Jede Kommune, jedes Land und der Bund kochen ihr eigenes Süppchen, wenn es um das Online-Angebot geht. Daher ist es sinnvoll und überfällig, dem Bürger über einen Portalverbund von Bund, Ländern und Kommunen einen einfachen, direkteren Zugang zu allen Online-Verwaltungsleistungen zu verschaffen.

(mar)
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