CDU Bundesparteitag Jens Spahn - ein Unbequemer steigt ins Präsidium auf

Köln · Er ist ein Münsterländer durch und durch, heimatverbunden, manchmal ein wenig brummelig, mit einem Hang zur entwaffnenden Ehrlichkeit: Jens Spahn, etablierter Gesundheitspolitiker. Gestern ist er in die erste Reihe der CDU, ins Bundespräsidium, aufgestiegen. In der Ortschaft Ahaus-Ottenstein unweit der holländischen Grenze sind sie stolz auf den 34-Jährigen.

 Jens Spahn

Jens Spahn

Foto: dpa, ve soe

Zielstrebig hat er auf dieses Ziel hingearbeitet: Der Einser-Abiturient machte schon zu Schulzeiten Politik - in der Jungen Union und als Ratsherr für die CDU. Schon damals ging Spahn politischen Konflikten nicht aus dem Weg: Während die Mehrheit seiner Mitschüler und Lehrer gegen die Castor-Transporte ins Zwischenlager Ahaus auf die Straße ging, verteidigte Spahn die Atomkraft und die daraus resultierenden Strukturhilfen für die schwache Region. Dank des Neuzuschnitts der Wahlkreise im geburtenstarken Westmünsterland schaffte der bei der WestLB zum Banker ausgebildete Spahn 2002 den Sprung in den Bundestag. Dort arbeitete er sich vom Hinterbänkler Schritt für Schritt nach vorn. Mit seinen Herzensthemen Gesundheits- und Rentenpolitik, seiner Schlagfertigkeit und Angriffslust wurde er zum Dauergast in den Talkshows der Nation.

Die "Süddeutsche Zeitung" machte 2012 Spahns Homosexualität publik. Geschadet hat ihm das nicht. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Koalitionsgespräche 2013 wäre er wohl gerne Gesundheitsminister geworden - doch den Posten schnappte ihm der nun unterlegene Hermann Gröhe weg.

(maxi)
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