Persönlich Jochen Flasbarth ... soll Umweltchef der UN werden

Wenn im politischen Berlin ein Experte für Umwelt- und Klimaschutz gesucht wird, dann fällt meist sein Name. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium, ist seit den frühen 1970er Jahren ein Überzeugungstäter, wenn es darum geht, den Planeten grüner und sauberer zu machen. Schon als 16-Jähriger trat der gebürtige Duisburger in den Deutschen Bund für Vogelschutz ein, der Kampf für die Natur wurde sein Lebensziel. Von 1992 bis 2003 führte der studierte Volkswirt den Naturschutzbund, bevor er vom Grünen-Umweltminister Jürgen Trittin als Abteilungsleiter für Naturschutz ins Ministerium geholt wurde. Seit diesen Tagen gilt Flasbarth, der auch Gründungsvorstandsmitglied des Verkehrsclubs Deutschland ist, als Grüner. Dabei ist er SPD-Mitglied. 2009 war es dann auch SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel, der Flasbarth zum Chef des einflussreichen Umweltbundesamtes ernannte. Gefürchtet von der Industrie als bedingungsloser Verfechter eines scharfen Umweltschutzes, wird Flasbarth parteiübergreifend für seine Expertise geschätzt. Auch Gabriels Nachfolger, CDU-Mann Norbert Röttgen, hörte auf ihn. Beim Klimagipfel im Dezember in Paris war es Flasbarth, der als einziger Staatssekretär in der Runde der Chefverhandler das Gipfelabschlussdokument vorbereitete und abstimmte. Flasbarths Arbeit gefällt offenbar auch Kanzlerin Angela Merkel, die als Umweltministerin in den 90er Jahren noch oft von dem damaligen Nabu-Chef kritisiert wurde.

Vergessen, vorbei. Nun soll Flasbarth auf Wunsch der Bundesregierung neuer Direktor des UN-Umweltprogramms mit Sitz in Nairobi, Kenia, werden. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ist seit 1998 in der Hand der Deutschen. Ex-Umweltminister Klaus Töpfer machte sich in dem Amt international einen Namen, sein Nachfolger Achim Steiner gilt als blass.

(RP)
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