Persönlich Justin Trudeau . . . wird wie sein Vater Premier

Dass die Kanadier nun Justin Trudeau ziemlich eindeutig zu ihrem Premierminister gewählt haben, gilt vielen Beobachtern als Überraschung. Sie hätten es wissen können! Denn schon 1972 erklärte der damalige US-Präsident Richard Nixon bei einem Bankett in Ottawa: "Ich würde gerne auf den zukünftigen Premierminister anstoßen: auf Justin Trudeau." Dabei war Justin erst vier Monate alt und Nixon nicht gerade als Visionär bekannt. Das Prosit durfte so eher als freundliche Geste verstanden werden, gerichtet an Justins Vater. Der war zu jener Zeit, was sein Sohn nun wird: kanadischer Regierungschef. Justin Trudeau (43) ist der Sohn von Pierre Trudeau, der das zweitgrößte Land der Welt von 1968 bis 1984 regierte, mit John F. Kennedy verglichen wurde und mit der 29 Jahre jüngeren Margaret verheiratet war, die durch ihre Partynächte mit den Rolling Stones bekannt wurde - Justins Mutter. Erstmals in Erscheinung trat der Sohn bei der Beerdigung des Vaters im Jahr 2000. Damals hielt er eine bewegende Rede. Er forderte seine Landsleute auf, die Visionen seines Vaters von einem vereinten und multikulturellen Kanada zu verwirklichen. "Es liegt jetzt an uns allen", sagte er und nahm sich selbst beim Wort. Er verstärkte sein Engagement, gewann 2008 einen Sitz im Parlament und wurde 2013 Chef der Liberalen Partei. Im Wahlkampf warf der nun abgewählte Premier Stephen Harper seinem Herausforderer Unerfahrenheit vor. Trudeau machte sein jungenhaftes Auftreten zur Tugend, versprach - wie einst Barack Obama - "change", also Veränderung, und gewann. Nun möchte er sich für den Umweltschutz einsetzen und die Sparpolitik beenden.

Der Familienvater ist mit einer ehemaligen Fernsehmoderatorin verheiratet. Sie haben drei Kinder. Die älteste Tochter ist acht Jahre alt. Sie heißt Ella-Grace Margaret Trudeau. Vielleicht sollte man sich den Namen schon mal merken.

Klas Libuda

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort