Justiz gegen den Diesel

Nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals wurde so getan, als wären die Manipulationen bei Dieselmotoren das Werk einiger Ingenieure gewesen. Inzwischen wird auch gegen Daimler, Fiat-Chrysler, PSA Peugeot Citroën und den Zulieferer Bosch ermittelt. Gegen General Motors reichten Anwälte in den USA ebenfalls Klage ein. Geschönte Werte bei Dieselabgasen sind mitnichten die Schuld Einzelner, sie sind offenbar System.

Die deutsche Politik macht wenig Anstalten, die Branche energisch in die Schranken zu weisen. Auch von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ist dazu erstaunlich wenig zu hören; offenbar hat er keine Lust, die Gewerkschaft IG Metall zu vergrätzen. Umso wichtiger ist das Vorgehen der Justiz in Deutschland und den USA. Es stimmt hoffnungsfroh, dass die US-Umweltbehörde EPA auch unter Präsident Donald Trump weiter ermittelt, obwohl dieser ihr die Gelder gekürzt hat. Und es ist ebenso zu begrüßen, dass die deutsche Justiz aktiver wird. Es geht hier nicht um einen Feldzug gegen eine ganze Branche. Es geht schlicht um das Einhalten von Gesetzen.

(frin)
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