Kampf gegen den IS

Frankreich hätte sich sicher nicht verraten gefühlt, wenn sich Regierung und Parlament in Deutschland die übliche Zeit gegönnt hätten, eingehend über den Syrien-Einsatz der Bundeswehr zu beraten. Dass es diese Woche im Eiltempo durch Kabinett und Bundestag geht, hat wohl vor allem mit den Parteitagen von SPD und Union in der nächsten und übernächsten Woche zu tun. Das Thema soll vorher in trockenen Tüchern stecken.

Dabei ist die Beteiligung Deutschlands am Kampf gegen den militanten Terror noch moderat zu nennen. Die Kampfflugzeuge der Luftwaffe bleiben daheim, lediglich Aufklärungsjets, Tankflieger und eine Abwehr-Fregatte werden in die Region verlegt. Berlin bombt nicht selbst, es lässt bomben. Umso größer dürften die Erwartungen auf den anderen Feldern sein: Die Peschmerga ausbilden, den Druck auf eine Verhandlungslösung erhöhen, die Nachkriegssituation stabilisieren.

Doch das ist nur der Anfang. Durch schwere westliche Fehler konnte der IS so groß und gefährlich werden. Dieser Feldzug wird ein langer sein.

(RP)
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