Berlin Kampf gegen Einbrecher-Banden

Berlin · "Täter neuen Typs" stecken hinter dem Rekord von 149 500 Wohnungseinbrüchen.

149 500 Mal haben Täter im vergangenen Jahr Wohnungseinbrüche verübt - alle drei Minuten kommen also neue Opfer hinzu. Die gesamten Vermögensschäden durch Einbrüche betrugen 2013 rund 480 Millionen Euro. Wegen des erneuten Anstiegs versprachen Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei der Vorstellung der Kriminalstatistik, den Kampf gegen Einbrecher zum Schwerpunkt ihrer Arbeit zu machen. Dabei sollen auch neue Wege beschritten werden.

Laut Jäger handelt es sich bei vielen Einbrechern um Täter "neuen Typs". Sie seien hochprofessionell, bestens vernetzt und sehr mobil entlang der Autobahnen über Ländergrenzen hinweg aktiv. Ihre Beute setzten sie schnellstmöglich im Ausland ab, so dass viele Ansätze für Ermittlungen fehlten. Die Aufklärungsquote sank von 18,3 auf 15,5 Prozent. Einziger Lichtblick: Vorbeugung hilft offenbar, denn der Anteil der Einbrüche, die im Versuchsstadium abgebrochen wurden, stieg binnen 15 Jahren von 32,7 auf 40,2 Prozent.

De Maizière will nun den Informationsaustausch zwischen lokalen, regionalen, bundesweiten und grenzüberschreitenden Ermittlungen massiv ausweiten. Und NRW testet gerade ein Pilotprojekt, bei dem die Verkehrspolizei durch Kontrollen die Wege der Einbruchsbanden aufspürt. Zudem will de Maizière den Hintermännern das Leben schwermachen und Vermögensabschöpfungen erleichtern.

Insgesamt wurden in Deutschland erneut 5,9 Millionen Straftaten registriert. Die meisten je 100 000 Einwohner gab es in Frankfurt (16 292), gefolgt von Köln (15 009), Berlin (14 908) und Düsseldorf (14 757). Sicherer lebt es sich innerhalb der größeren deutschen Städte in Duisburg (10 692), Krefeld (10 007), Mönchengladbach (8827) und vor allem in München (7395).

(may-)
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