Persönlich Katarina Witt . . . feiert heute 50. Geburtstag

Sie gilt als "das schönste Gesicht des Sozialismus", als "Kronjuwel der DDR", aber auch als "Stasi-Ziege". Katarina Witt. Heute feiert die zweifache Olympiasiegerin ihren 50. Geburtstag und blickt auf eine glanzvolle Karriere zurück.

Sportlich konnte ihr in den 80er Jahren kaum eine Frau das Wasser reichen. Die Olympischen Spiele 1988 in Calgary waren, "der Höhepunkt meiner Karriere", wie Witt sagte. Damals, als der Eiserne Vorhang bereits zu rosten begann, wurde das Duell der lange Zeit in Chemnitz lebenden Berlinerin mit der US-Amerikanerin Debbi Thomas zum Kampf der Systeme hochgekocht. "Manchmal dachte ich, du gewinnst oder du stirbst", sagte Witt. In den 90er Jahren sollte es für keine Medaillen mehr reichen. Trotzdem bleibt sie präsent. In TV-Talkshows ist Witt immer wieder ein gerngesehener Gast. 1998 und 2001 verblüfft sie zudem die Öffentlichkeit mit Nacktfotos im "Playboy". Doch mit zunehmendem Alter blickt Katarina Witt mit anderen Augen auf die Welt.

Von der DDR war sie in den 80ern "überzeugt gewesen", verriet sie 2001 dem "Spiegel". Ihre Einstellung hat sich längst gedreht. Auch die Dopingmethoden der DDR verurteilt sie scharf. "Ich wäre mir wie eine Betrügerin vorgekommen, hätte ich etwas genommen", sagte sie der "Schwäbischen Zeitung".

Aus diesem Grund äußert sie sich heute oft auch zur Sperre der russischen Leichtathleten wegen des Dopingskandals, wie auch zu den beiden gescheiterten Olympia-Bewerbungen Münchens und Hamburgs. Auch innenpolitisch nimmt die bereits viermal verheiratete Frau Witt heute Stellung: Für Themen wie Pegida-Demonstrationen und Flüchtlingskrise hat sie klare Worte: "Für Verunglimpfungen von Politikern und Gewalt gegen Flüchtlinge habe ich kein Verständnis", sagt sie. Es gehöre nun große Besonnenheit dazu, die grausamen Terroranschläge von Paris und die Flüchtlingssituation nicht miteinander zu verbinden.

(RP)
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