Keine Extras für Ärzte

Auf Ärztetagen will die Ärzteschaft eigentlich ihre Position zu grundsätzlichen Fragen festlegen. Oft genug aber geht es nur ums Geld. 2003 rief Ministerin Ulla Schmidt den Ärzten zu: "Ich kann Sie nicht alle zu Millionären machen". Kein Wunder, dass der folgende Bundestagswahlkampf auch in den Praxen geführt wurde.

Inzwischen ist das Klima entspannter, zumal die Konjunktur für stabile Krankenkassen-Finanzen sorgt. Das wird sich im nächsten Abschwung wieder ändern. Deshalb sollte Gesundheitsminister Gröhe sich hüten, auf dem heutigen Ärztetag teure Versprechen zu machen. Zumal sich jene Kassenpatienten schon jetzt geschröpft fühlen, deren Ärzte Meister im Verkauf von privat zu zahlenden Extras (Igel-Leistungen) sind. Probleme wie der Ärztemangel auf dem Land lassen sich nicht lösen, indem man mehr Geld ins System pumpt, sondern indem man es besser verteilt. Noch immer werden Milliarden für überzählige und schlechte Kliniken verschwendet. Das Geld investiert man lieber in engagierte Haus- und Fachärzte. Der Abbau von Klinikbetten wird Gröhes erste Bewährungsprobe.

(RP)
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