Berlin Kirchentag: Auftritt von Obama und Merkel begrüßt

Berlin · Besteht die Gefahr eines Wahlkampfgeschenkes für die Kanzlerin durch den Evangelischen Kirchentag? Kirchenvertreter und Politik haben entsprechende Zweifel am gemeinsamen Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ex-US-Präsident Barack Obama im Rahmen des Kirchentages vor dem Brandenburger Tor zurückgewiesen. EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm verwies auf den Predigtcharakter von Obamas Reden. Auch deswegen werde es "spannend, was er zu sagen hat".

Bedford-Strohm hatte Obama bereits im Mai vergangenen Jahres zum Kirchentag eingeladen. Er wird nun am Himmelfahrtstag (25. Mai) mit Merkel über Demokratie und Verantwortung diskutieren.

Der Kritik etwa von Moderator und Theologe Peter Hahne widersprach der Osnabrücker Superintendent Joachim Jeska. Dies sei kein PR-Gag. "Ich hoffe, wir erleben jetzt kein kleines parteipolitisches Karo", sagte Grünen-Religionsexperte Volker Beck. Der Kirchentag sei ein wichtiges gesellschaftliches und religiöses Forum und Obama ein gläubiger Christ. "Sein Besuch wird sicher ein Highlight für die Kirchentagsbesucher", unterstrich Beck. SPD-Kirchenexpertin Kerstin Griese freut sich ebenfalls auf Obama, der dem Kirchentag noch mehr Aufmerksamkeit verleihen werde. "Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten wissen, dass man eine solche Veranstaltung nicht für Wahlkampf benutzen darf", erklärte Griese.

(may-)
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