Düsseldorf Kita-Streiks abgewendet

Düsseldorf · Neun Millionen Euro mehr und eine gerechtere Verteilung wurden vereinbart.

Mehrere Gewerkschaften und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben nach zähem Ringen einen Kompromiss im Kita-Streit erzielt. Gerungen wurde um höhere Löhne für die 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Neue Streiks sind damit vorerst vom Tisch.

Zwar muss die Basis der in Hannover getroffenen Vereinbarung noch zustimmen. Tarifexperten wie Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln rechnen jedoch nicht damit, dass die Verdi-Basis ihren Chef Frank Bsirske ein zweites Mal düpiert. Denn bereits seit Längerem liegt ein Schlichterspruch vor, dem auch die Verdi-Führung zugestimmt hatte. Allerdings fiel der Kompromiss mit einem Volumen von 306 Millionen Euro bei der Basis durch. Der Grund für die Ablehnung: die lange Laufzeit, nur geringe Verbesserungen für junge Erzieherinnen und keinerlei Verbesserungen für die Sozialarbeiter.

Für den nun erzielten Kompromiss gestanden die Städte den Arbeitnehmern zusätzlich neun Millionen Euro zu. Zudem sollen die Beträge gerechter auf die verschiedenen Altersgruppen bei den Erzieherinnen verteilt werden, so dass vor allem die jungen ein größeres Lohnplus erhalten. Die Vollzeitbeschäftigten bekommen demnach zwischen 93 und 138 Euro mehr im Monat. Zudem soll auch rund die Hälfte der Sozialarbeiter - nämlich die im allgemeinen Sozialdienst - doch in den Genuss von Lohnerhöhungen zwischen 30 und 80 Euro kommen.

Nicht durchsetzen konnten sich Verdi, Beamtenbund und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit ihrer Forderung, dass auch bei nicht-städtischen Einrichtungen erworbene Berufsjahre anerkannt werden. Bis zum 31. Oktober haben die Gewerkschaften Zeit zuzustimmen.

(maxi)
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