Berlin Kitas müssen Impfmuffel bei Gesundheitsbehörde melden

Berlin · Die Bundesregierung will entschiedener gegen Impfmuffel vorgehen. Eine Impfpflicht lehnt sie aber weiterhin ab. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der am kommenden Donnerstag im Bundestag beschlossen werden soll. Demnach müssen Kitas jene Eltern, die bei der Anmeldung keinen Nachweis über eine Impfberatung vorlegen können, künftig beim Gesundheitsamt melden. Die Behörde soll so die Möglichkeit bekommen, auf die Eltern zuzugehen und sie zur Beratung zu laden. Über die geplante Neuregelung hatte zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet.

Damit sollten nicht unbedingt Impfgegner, sondern vor allem jene Familien erreicht werden, die die Impfungen vergessen oder weiteren Beratungsbedarf hätten, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Zudem gebe es nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene mit Impflücken. "Da besteht natürlich auch die Hoffnung, dass man diese Erwachsenen mit einer Impfberatung erreicht, und dass die dann die Impfungen nachholen können."

Der Nachweis einer Impfberatung bei der Kita ist schon seit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes Mitte 2015 Pflicht. Wer sich hartnäckig weigert, dem droht schon jetzt eine Geldbuße in Höhe von 2500 Euro. Die Kitas konnten bislang aber selbst entscheiden, ob sie Eltern, die keine Impfberatung belegen können, beim Gesundheitsamt melden.

(dpa)
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